Theaterkurs der Oberstufe

Wenn die Geliebte des Einen überraschend der Geliebte der Anderen wird:

Jahrgang 13 führt „Was ihr wollt“ von William Shakespeare auf

Orsino:

So wähl dir eine jüngere Geliebte,
sonst hält unmöglich deine Liebe stand.
Denn Mädchen sind wie Rosen: Kaum entfaltet,
ist ihre holde Blüte schon veraltet.

Orsino:                             

„Wenn die Musik der Liebe Nahrung ist, / Spielt auf (…)“

Lotto King Karl:              

 „Ich liebe dich – nur dich
So wie der Hamburger sein Holsten
So lieb ich dich – unendlich
Denn deine Körbchen sind die vollsten
Ich find‘ du knallst auch mit am dollsten
Drum lieb ich dich(…)“

Schüler aus Jg.13:

„Hätten Sie die Proben miterlebt….Aber, wir haben uns gegenseitig gestützt!“

Was würde passieren, wenn eine Komödie von William Shakespeare auf Lotto King Karl und auf den Jahrgang 13 der Bugenhagenschule trifft?
Diese Frage wurde am 15.2. ab 19 Uhr in der Kulturküche beantwortet. Die Schüler*innen des Theaterkurses unseres Abschlussjahrgangs führten Shakespeares Komödie „Was ihr wollt“ auf, unter der Leitung von Corinna Honold.

„Was ihr wollt „ gibt zunächst einmal wertvolle Tipps, was Frauen als erstes tun sollten, nachdem sie einen Schiffbruch überlebt haben: Sich als Mann ausgeben und in den Dienst des Herzogs dieses Eilandes namens Illyrien begeben. Aus Viola wird so Cesario. Der Herzog Orsino, verliebt in Olivia, schickt zur Bekundung seiner Gunst Cesario, in den sich wiederum Olivia unsterblich verliebt. In ihn, der eigentlich eine Frau ist. Dies ist nur ein Handlungsstrang in einer der rätselhaftesten, romantischsten und vielleicht schönsten Komödien Shakespeares.

Da sind noch Violas Zwillingsbruder, der oben besagten Schiffbruch auch überlebt, wovon Viola aber nichts weiß, Violas Onkel, der eher sternhagelvoll als nur angetrunken vereint mit dem Kammermädchen Maria gegen den Haushofmeister Malvolio vorgeht.

Unterstützt werden beide von dem Narren, der – zumindest bei dieser Aufführung- aus Hamburg stammt und durch das Stück führt. 

Unter der Regie von Frau Honold wurde eine Rolle des Stücks nicht nur mit einer Schülerin oder einem Schüler besetzt, sondern mit bis zu vier Abschlussschüler*innen, die jeweils zusammen auftraten, um jeweils einen Aspekt der Rolle zu betonen. 

Bei alledem verhehlten die Schüler*innen nicht, dass man inhaltlich nicht vollkommen der Handlung folgen muss, um zu verstehen, dass es hier um nicht erfülltes Begehren geht, um geschlechtliche Verwechslungen und der ständigen Täuschung von Erwartungen. Ach ja und um Liebe geht es natürlich auch, in wen auch immer…

Es endet schließlich mit einer Doppelhochzeit und scheinbar für alle glücklich, nur Malvolio bleibt auf der Strecke, aber der liebt eh sich selbst am meisten.

Die ganze Gruppe führte sichtlich mit großem Spaß und viel Engagement auf, das Publikum war begeistert, vor allem von den Gesangseinlagen, musikalisch inspiriert durch Lotto King Karl.

Die Proben für das Stück konnte ich nicht beobachten, aber eins kann ich bestätigen: Es haben sich alle gegenseitig gestützt.Am Ende der Aufführung sagte mir einer der aufführenden Schüler: „Herr Schirrmacher, Sie sehen glücklich aus.“ Stimmt, vollkommen glücklich.

Einen großen Dank und riesigen Applaus an die aufführenden Schüler*innen und Frau Honold

(André Schirrmacher)