Theaterbesuch im Jungen SchauSpielHaus

(Bildquelle: https://junges.schauspielhaus.de/stuecke/die-erfindung-meiner-kindheit-15. abgerufen 20.01.25.)

Wir sind im Januar mit Schüler*innen aus dem Jahrgang 10 der Einladung des Jungen SchauSpielHauses gefolgt, um „Die Erfindung meiner Kindheit“ von Stanislava Jević anzusehen. Auf der kleinen Studiobühne erlebten wir ein Stück, das nur von einer Schauspielerin gespielt wird. Sie erzählt in etwas mehr als einer Stunde von ihrer Kindheit – diese Kindheit ist „schrecklich“, „die Hölle“, aber auch „wunderschön“. In die Erlebnisse sind wir durch die Licht- und Klangeffekte sowie die Konzentration auf die eine Figur intensiv einbezogen. Von der Art und Weise der Darstellung, dem Wechsel zwischen dem kindlichen und erwachsenen Blickwinkel, geht eine große Kraft aus, denn „wer erzählt, der überlebt“. Wir Zuschauer*innen erleben die Protagonistin, die dafür steht, aus ihren teilweise traumatischen Erfahrungen stark hervorzutreten und durch das Erzählen ihrer Familiengeschichte eine „Exit-Tür“ zu finden. Besonders beeindruckend ist dabei auch der Wechsel zwischen der deutschen Sprache und dem Serbo-Kroatischen, ihrer Elternsprache. Es geht in den 75 Minuten auf der Bühne auch um Herkunft und Migration. Vor allem aber geht es darum, dass uns nichts so lange begleitet wie die eigene Kindheit.

Nach der Vorstellung konnten wir in dem Nachgespräch mit der Dramaturgin Stanislava Jević und der Darstellerin Alicja Rosinski Fragen stellen und wurden zu bestimmten Szenen auch selbst zu unserer Meinung und Wahrnehmung befragt. Das war eine interessante und tolle Erfahrung, denn einen solch engen Kontakt zur professionellen Theaterarbeit hatten wir zuvor noch nicht.