Unsere Schule sagt „Nein“ zu Diskriminierung und ein klares „Ja“ zu mehr Vielfalt!

Am Freitag wurde unsere Schule feierlich als zweiundsechzigstes Hamburger Mitglied in das „Netzwerk Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ aufgenommen. Das bedeutet: Mindestens 70 Prozent aller Personen, die dort lernen und lehren, wollen sich gegen Diskriminierung einsetzen und jährlich mit mindestens einem Projekt dazu aktiv werden. Bei einer Abfrage wurde die notwendige Zustimmung in diesem Schuljahr bestätigt. Das regelmäßige Engagement hingegen, in den Wochen gegen Rassismus, in weiteren Projekten und im Alltag, ist schon lange selbstverständlich an der Bugenhagenschule. So auch in diesem Jahr:

Woche gegen Rassismus vom 27. bis 31.03.

Von der Unterstufe bis hin zu der Oberstufe wurde in allen Lerngruppen in den verschiedensten Unterrichtsfächern thematisch gearbeitet. Einige Projekte wurden einmalig, andere mehrfach durchgeführt. Inhalte waren unter anderem: „Der Religionsbegriff in Bezug auf Rassismus“ (Religion); „War Darwin ein Rassist?; „Rassismus in der Arbeitswelt“ (Berufskunde); Rassismus im Alltag und in der Schule; Rassismus und die Rollenbilder Romeo und Julias (Theater); „Systemischer Rassismus in Amerika“ (Englisch); „White Privilege“ (Englisch); „Black Lives Matter Movement“ (Englisch); „Racism and education“ (Englisch); „Märchen und Rassismus“ (Deutsch); „Songs zum Thema Rassismus“ (Projekt); „Rassismus in Verschwörungserzählungen“; „Antimuslimischer Rassismus“ / Religion); „Postkolonialismus in Deutschland“ (Wirtschaft); „Was ist Rassismus?“ (Projekt, Deutsch, Klassenrat); Rassismus und Aufklärung / Franz. Revolution (Geschichte); Antijudaismus (Religion); Zivilcourage, Respekt; religiöse Diversität; „Warum gibt es keine Menschenrassen“ – Tierrassen gibt es doch auch?“; (Biologie), Demonstrationen im Iran (Religion); „Courage, misch dich ein“ (Klassenrat); Ausgrenzungsgefahren durch „wir gegen die“-Situationen und Situationen im Sport; Berichte von Oberstufenklassen in der Mittelstufe zu ihren Exkursionen nach Bergen Belsen; Arolsen Archives: „Every Name Counts“ (Informatik); Anteile von Bevölkerungsgruppen (Mathe); The Pink T-Shirt-Day (Englisch); Hate Speech / Counter Speech und die typische Strategien der Populisten und häufigen rhetorischen Mitteln und Kniffen ihrer Kampagnen (Projekt: „Klare Kante“).

In der Grundschule und der Schule für Kinder mit besonderem Förderbedarf (SfKmbF) fanden die Bibeltage ebenfalls im Rahmen der „Internationalen Woche gegen Rassismus“ statt (u.a. die biblische Geschichte vom „Barmherzigen Samariter“.


Feierliche Abschlussveranstaltung in der Aula am 31.3.

Die Ergebnisse der Lerngruppen auf Plakaten, in Collagen oder mit anderen Produkten bildeten einen schönen und informativen Rahmen für die Abschlussveranstaltung.

Eingeladen wurden Klassensprecher*innen und der Elternvertreter*innen-Vorstand der Schule, der Vorstand der Alsterdorfer Stiftung und die Landesvertreter*innen für das Netzwerk Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage (einige Impressionen).

Aus Platzgründen wurde die Veranstaltung für alle anderen Schüler*innen per Livestream auf den Touchboards der Lerngruppen übertragen, sodass alle 1100 Mitglieder unserer Schulcommunity die Möglichkeit hatten, teilzunehmen. 

Sie konnten bewundern, wie souverän Nic Meyer die Veranstaltung moderierte und wie klug Otis Kölzsch, der Schüler*innen-Sprecher der Schule, seine Worte wählte. Und das, obwohl beide gerade tief in den Vorbereitungen zu ihren Abiturprüfungen stecken.

Wir möchten Courage zeigen, uns als Schule gegen Rassismus einsetzen und dafür sorgen, dass wir jeden Tag ein wenig diskriminierungsfreier werden und am Ende vielleicht das Ziel erreichen, Rassismus-frei zu sein“

(Otis Koelzsch)

Ebenso wie die aktuellen Abiturienten Nic und Otis haben sich die Schüler*innen aus den anderen Stufen von Stadtteilschule, Grundschule und der Schule für Kinder mit besonderem Förderbedarf mit klaren Statements gegen Rassismus und für Courage beteiligt. Das Video dazu wird in Kürze an dieser Stelle eingefügt.

Gerrit Braun, Pate für „Schule ohne Rassismus / Schule mit Courage“ an der Bugenhagenschule Alsterdorf

Der Gründer des Miniatur Wunderlandes setzt sich für verschiedene wohltätige Zwecke ein. Das Miniatur Wunderland selbst unterstützt regelmäßig verschiedene gemeinnützige Organisationen und Projekte durch Spenden und Benefizveranstaltungen.

Darüber hinaus unterstützt Gerrit Braun auch persönlich verschiedene soziale Projekte und Umweltprojekte. Insofern haben wir uns sehr gefreut, dass er auch uns als Pate unterstützt.

Seine Videobotschaft zeigt, wie sehr unser Engagement und das Selbstverständnis von Gerrit Braun und dem Miniaturwunderland zusammenpassen.

„Für mich hat Schule ohne Rassismus zu tun mit Vorurteilen in der Gesellschaft. Damit, dass vielen Menschen Chancen genommen werden. Chancen, sich in ihrem Leben zu entwickeln. Sei es bei der Arbeitsplatzsuche, der Wohnungssuche oder einfach in der Schule fair bewertet zu werden“.  

„Einige fragen sich vielleicht, Schule ohne Rassismus, was soll das bringen?  Aber wichtiger als die Frage, was es bringt, ist doch die Feststellung, dass eine Schule ohne Rassismus am besten überall das Ziel ist“.

„Bei uns hier im Miniatur Wunderland haben wir eine Kultur des Miteinanders. Wir reden mit allen Menschen, die sich bewerben, … versuchen das Potenzial zu wecken, was in jedem steckt. Wir können aber nicht jeden einstellen, aber jeder bekommt eine Chance und wird gesehen. Und wir halten alle zusammen, besonders auch, wenn immer mal wieder Besuchende von uns, die uns besuchen wollen, sich von bestimmten Angestellten nicht bedienen lassen wollen. Es ist fürchterlich, aber es passiert regelmäßig und selbstverständlich machen wir dann sofort von unserem Hausrecht Gebrauch.“

(Gerrit Braun)

Die thematisch passende musikalische Unterhaltung gab`s von Jule Scharenberg mit zwei wunderbar gesungenen Liedern („People Help The People“ und „Augen auf“). 

Feierlich abgeschlossen wurde die Veranstaltung, als unsere Standortleitung, Michael Strelow, die Plakette nach deren Enthüllung für die Bugenhagenschule Alsterdorf von den Landeskoordinatoren für „Netzwerk Schule ohne Rassismus“ in Hamburg, Johanna Jöhnck und Christoph Berens, entgegengenommen hat.

Die Auszeichnung ist ein Antrieb für die Zukunft, Dinge, die andere diskriminieren, nicht vorkommen zu lassen und dadurch noch weiter unsere Werte zu festigen, für die wir in der Schule stehen.“

(Michael Strelow)

Bericht: Udo Engelhard
Fotos: Sandra György (1, 2, 4) und Corinna Honold (3)