
Am 7. März führte das Biologie-Profil 12ab im Botanischen Garten Klein-Flottbek eine Flechtenkartierung durch. Flechten sind sensible Bioindikatoren, die empfindlich auf Luftschadstoffe, veränderte pH-Werte und Nährstoffeinträge reagieren. Ihre Artenzusammensetzung erlaubt daher eine qualitative Einschätzung der Luftqualität und ökologischen Standortbedingungen.
Im Rahmen der Untersuchung bestimmten die Schülerinnen und Schüler verschiedene Flechtenarten auf Baumrinden an mehreren Standorten. Die Bestimmung erfolgte nach wissenschaftlichen Kriterien, wobei die Artenzusammensetzung und Abundanz (Häufigkeit) erfasst wurden. Neben der Kartierung wurde für jede Messfläche die exakte Position dokumentiert, um eine flächenspezifische Analyse zu ermöglichen.
Ein zentraler Aspekt der Untersuchung war die unterschiedliche Empfindlichkeit der Flechtengesellschaften gegenüber Umweltfaktoren wie atmosphärischen Stickstoffeinträgen (Eutrophierung), pH-Wert-Schwankungen und anthropogenen Emissionen. Die Bewertung der Standorte erfolgte anhand von Zeigerwerten, die ökologische Toleranzen und Präferenzen der Flechtenarten widerspiegeln. Das Bioprofil analysierte diese Zusammenhänge, um differenzierte Aussagen über die Umweltqualität im Botanischen Garten zu treffen.
Die Datenerhebung fand unter idealen Wetterbedingungen statt und bildet die Grundlage für eine weiterführende ökologische Auswertung im Unterricht. Durch die wissenschaftlich fundierte Methode der Flechtenkartierung gewannen die Schülerinnen und Schüler wertvolle Einblicke in die Bioindikation als Methode der Umweltforschung. Die Exkursion verdeutlichte eindrucksvoll, wie die Analyse von Bioindikatoren zur Bewertung von Ökosystemen und anthropogenen Einflüssen beitragen kann.
Text ©Vilma Otto

Fotos: CC6F – ©Pia Buch ( Protokoll) 8CE94- ©Lando Verheyen ( Flechte: Xantoria parietina), 6E0F3 – ©Luna Schierhorn ( Flechte: Parmelia sulcata)
Restlichen Fotos ©Vilma Otto