WgR: Digitale Erinnerungskultur: Schüler*innen setzen Zeichen gegen das Vergessen

EveryNameCounrts mit unseren Schüler*innen im neuen Computerraum

Rund 200 Schüler*innen der Mittelstufe haben sich im Rahmen der Woche gegen Rassismus aktiv an der Aufarbeitung der Vergangenheit beteiligt. In 14 Unterrichtsstunden digitalisierten sie gemeinsam etwa 1.500 historische Dokumente. Damit leisten sie einen wertvollen Beitrag zu einem langfristigen Projekt: In den vergangenen fünf Jahren hat die Schülerschaft der Bugenhagenschule bereits mehrere tausend solcher Dokumente digital erfasst.

Hilfe leisten – und dabei lernen

Mit vergleichsweise geringem Aufwand gelingt etwas Großes: Jede digitalisierte Akte steht symbolisch für ein ganzes Leben. Das Engagement der Schüler*innen ist nicht nur ein Beitrag zur historischen Aufarbeitung, sondern auch eine persönliche Lernerfahrung.

„Darf man sagen, dass mir das Spaß gemacht hat?“, fragte ein Schüler zögernd – und brachte damit auf den Punkt, was viele empfanden: Die Arbeit an diesem ernsten Thema war sinnstiftend, berührend und motivierend. Ja, das darf man sagen!

Zu digitalisierende Dokumente; https://eguide.arolsen-archives.org

Ein Schicksal von vielen: Marek

Schon nach kurzer Zeit waren die anvisierten 27.000 Häftlingspersonalkarten – größtenteils aus dem Konzentrationslager Auschwitz – digitalisiert. Einige davon auch durch unsere Schüler*innen. Eine dieser Karten erzählt das tragische Schicksal des kleinen Marek: Geboren im KZ Auschwitz, erhielt er direkt nach seiner Geburt die Häftlingsnummer 155912. Im Oktober 1944 verschleppten die Nationalsozialisten ihn in ein Kinderheim – dort verliert sich seine Spur. Mareks Eltern suchten ihn jahrelang vergeblich.

Erinnerung für die Zukunft bewahren

Durch das Digitalisieren und Online-Stellen der Dokumente werden diese für die Öffentlichkeit zugänglich. So wächst die Hoffnung, dass noch mehr Schicksale geklärt und Geschichten weiterer Opfer erzählt werden können.

Sieben Lerngruppen unserer Schule nahmen an der Aktion teil – bewegt, interessiert und voller Anteilnahme.

„Die Teilnahme an der #everynamecounts-Challenge hat uns allen eindrucksvoll vor Augen geführt, wie wichtig es ist, die Vergangenheit nicht zu vergessen – und aktiv dazu beizutragen, dass das Schicksal der Opfer niemals verloren geht.“